Seit Mitte April ist der Flugplatz in Schameder aus dem Winterschlaf erwacht und die Segelflieger nutzen wie gewohnt die gute Wittgensteiner Frühjahrsthermik über den heimischen Hügeln. Bessere Bedingungen findet man in dieser Zeit nur in den Alpen.
Das wussten Felix Nölling, Daniel Neutzler und Fabian Fuchs zusammen mit einem weiteren Fliegerkollegen vom Luftsportverein Hünsborn zu nutzen. Kurzerhand wurden die Segelflugzeuge des Vereins für die alpinen Bedingungen mit Sauerstoffanlage und Notsender ausgerüstet, in die Anhänger verstaut und ab ging es auf den Flugplatz nach Niederöblarn in der Steiermark. Von dort aus ging es dann Ende April bis Anfang Mai eine Woche lang fast jeden Tag bei leichtem Föhn in den Himmel über die Alpen.
Anders als in den heimischen Mittelgebirgen entstehen in Hochgebirgen bei bestimmten Wetterlagen starke Aufwinde, welche es ermöglichen, deutlich höher hinaufzusteigen. So konnten die vier Piloten im Aufwind des Großglockners auf bis zu 4.300 Meter aufsteigen und von dort aus bis über 500 km an einem Tag zurücklegen. So ging es von Niederöblarn entlang der Hänge mal zum Wilden Kaiser, in das Pinzgau bis zum Gerlospass, das Steinerne Meer, zum Hochkönig, Dachstein oder auch in den Chiemgau. Sogar Höhenflüge über den Alpen-Hauptkamm ins Murtal und weiter Richtung Kärnten waren möglich.
Einzig die Dolomiten waren aufgrund schlechteren Wetters nicht zu erreichen.
Viele dieser spektakulären Flüge dauerten über 7 Stunden, sodass die Rückkehr nach Niederöblarn oft erst zum Sonnenuntergang mit einer sicheren Landungen endeten.
Nach fünf sehr beeindruckenden Flugtagen können die vier Piloten auf insgesamt 5.900 Segelflug-Kilometer mit vielen tollen Erfahrungen und Momenten zurückblicken.